Der Verkehrsexperte Constantin Gall vom Beratungsunternehmen EY rechnet nicht damit, dass sich die Nachfrage im laufenden Jahr noch erholen wird. «Wir sehen eine zunehmende Verunsicherung am Markt, was den Hochlauf der Elektromobilität betrifft», sagte er. «Kunden zweifeln an den Perspektiven von Elektroautos, wenn auch die Politik nicht mehr bereit ist, diese Technologie zu fördern.» Ähnlich äusserte sich der Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VBIK), Reinhard Zirpel: «Das BEV-Segment erleidet derzeit eine Vertrauenskrise, die vor allem durch den kurzfristig entschiedenen Wegfall des Elektrobonus verursacht wurde.»

Insgesamt kamen im April laut KBA rund 243 102 Pkw neu auf die Strasse. Das waren knapp 20 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. EY-Experte Gall führt das aber vor allem auf drei Arbeitstage weniger im April 2023 zurück. Diesen Effekt mitberücksichtigt, liege das Wachstum bei den Neuzulassungen bei lediglich drei Prozent.

Die zusätzlichen Arbeitstage im April dieses Jahres haben laut dem Verband der Automobilindustrie (VDA) auch bei der Produktion zu einem Anstieg geführt. In Deutschland wurden demnach im vergangenen Monat knapp 400'000 Einheiten produziert, rund ein Viertel mehr als im Vorjahresmonat./maa/DP/nas

(AWP)