Fast die Hälfte der Betriebe konnte ihren Umsatz im Vergleich mit dem Vorjahr demnach erhöhen, wie Hotelleriesuisse am Sonntag mitteilte. Die Rekordsaison 2022/2023 sei in der vergangenen Wintersaison demnach nochmals übertroffen worden.

Konkret: Insgesamt 44 Prozent der befragten Betriebe erzielten im Winter 2023/2024 einen höheren Umsatz als noch im Vorjahr. Ein Viertel der Betriebe verzeichnete laut der Umfrage derweil aber einen tieferen Umsatz. Bei städtischen Hotels und Herbergen war dieser Trend ausgeprägter. Letztere waren mit der Wintersaison denn auch weniger zufrieden als Betriebe in alpinen Regionen.

Das könnte dem Anstieg an Zimmern und Betten in städtischen Gebieten geschuldet sein, wodurch die Auslastungen trotz einem Logiernächterekord rückläufig gewesen seien. Dies drücke sowohl indirekt auf den durchschnittlichen Beherbergungsertrag pro Zimmernacht als auch direkt auf den Umsatz pro verfügbares Zimmer, teilte Hotelleriesuisse weiter mit.

Guter Sommer und Preiserhöhungen erwartet

Für den Sommer 2024 erwarteten die Betriebe laut der Umfrage und gemessen an den Logiernächten insgesamt ebenfalls positive Zahlen. Ein Drittel der Befragten rechnete mit höheren Umsätzen gegenüber dem Vorjahr, die Hälfte ging von stabil bleibenden Zahlen aus.

Auch hier fielen die Prognosen in städtischen Gebieten aber gedämpfter aus. Nur 23 Prozent der städtischen Beherbergungsbetriebe erwarteten demnach einen höheren Umsatz, während 28 Prozent mit einem gleich bleibenden und 18 Prozent mit einem tieferen Umsatz als im Sommer 2023 rechneten.

Laut der Umfrage stiegen die Preise für Hotelübernachtungen zudem auch 2024 an, wenn auch weniger häufig als im Vorjahr: Rund die Hälfte der Betriebe gab an, die Preise im Hinblick auf die Sommersaison im Vergleich mit 2023 zu erhöhen.

In der Lageeinschätzung von Hotelleriesuisse waren es vor einem Jahr noch drei von vier Betrieben, die angaben, die Preise zu erhöhen. Begründet wurden die gegenwärtigen Preiserhöhungen vor allem mit höheren Personalkosten, steigenden Energiepreisen und der allgemeinen Inflation. Auch die gestiegene Mehrwertsteuer sei zudem Mitverursacherin bei den gestiegenen Preisen.

Fachkräftemangel bleibt grösste Herausforderung

Als grösste Herausforderung sahen die befragten Betriebe derweil den Arbeits- und Fachkräftemangel an. So hatten im vergangenen Jahr 44 Prozent der Betriebe Mühe, alle offenen Stellen zu besetzen. Auch die Rekrutierung von Lernenden gestaltete sich immer schwieriger. Über ein Drittel der Ausbildungsbetriebe beurteilte die Suche nach Lernenden denn auch als herausfordernder im Vergleich mit dem Vorjahr.

42 Prozent der Betriebe führten laut der Umfrage daher einen Treuebonus oder mehr Ferien für Angestellte ein. Rund 30 Prozent der Betriebe schafften die Zimmerstunde ab. Auch die Einführung einer Vier-Tage-Woche war für viele der Befragten ein Thema. Mit solchen Massnahmen würde das Tätigkeitsfeld der Beherbergung für Mitarbeitende attraktiver, teilte Hotelleriesuisse weiter mit. Doch wo die Lage dennoch kritisch sei, brauche es weitere Massnahmen auf politischer Ebene.

Zuletzt hiess es im Dezember 2023 bei Hotelleriesuisse, dass sich das Problem von fehlenden Fachkräften in der Hotellerie im Vergleich mit 2021, also während und nach der Covid-19-Pandemie, etwas entschärft habe. Der noch bestehende Mangel könne abgefedert werden, sagte der damalige Präsident von Hotelleriesuisse, Andreas Züllig, in einem Interview.

(AWP)